Auch in Berlin kommt es derzeit immer wieder zu einer Reihe nächtlicher Brandstiftungen. So wurden nun innerhalb einer Nacht 15 fast im Viertelstundentakt Fahrzeuge in Brand gesetzt und lässt die Arbeit für Polizei und Feuerwehr über ihre möglichen Kapazitäten wachsen.
Mittlerweile hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen, wobei man nach Aussagen der Polizei in jedem Fall von Brandstiftung mit politischem Hintergrund ausgeht.
In der Nacht zum vergangenen Mittwoch fanden die Brände ihren Anfang in Berlin-Spandau und gingen in einer Reihe weiterer in Charlottenburg und Friedrichshain über. Neben zumeist hochwertigen Automodellen, befanden sich unter den betroffenen Fahrzeugen auch Lastwagen, ein Wohnwagen und ein Motorroller. Die meisten Fälle davon traten im Bezirk Charlottenburg ein, doch auch der Norden dieser an Spandau angrenzenden Region war stark betroffen. Da hier Menschen aus verschiedensten Bevölkerungsschichten zusammenleben, gestalten sich die Ermittlungen für die Polizei schwierig.
Seit Mittwoch setzen sich die Brandstiftungen fort, wobei es in Charlottenburg seit einer Serie von Bränden im Juli nun wieder zahlreiche Vorfälle gab. Bis Anfang August registrierte man in den Behörden seit Jahresbeginn bereits 80 Anschläge auf Autos mit politischem Hintergrund.
Ehrhart Körting, Innensenator der Stadt Berlin und Mitglied der SPD äußerte harsche Kritik angesichts dieser Vorgänge und verurteilte die Brandanschläge. Er äußerte sich mit großer Wut zu den Ereignissen, die ihn auch aus Sicht des Bürgers betreffen und verärgern. Gleichzeitig plädierte er jedoch auch auf Organisation von Seiten der Polizei, die sich durch die Menge an Vorfällen, die aufeinander trifft, nun nicht durcheinander bringen lassen dürfe. Es gelte nun, einen kühlen Kopf zu bewahren, da bisher noch keinerlei Informationen zu möglichen Tätern bekannt sind. In manchen Fällen könne hier mit einem linksextremistischen Hintergrund gerechnet werden, doch inzwischen kann es sich bei einer großen Zahl auch um Nachahmungstaten handeln.