
Die Hamburger Polizei steht ab sofort „unter Strom“: Seit vergangener Woche ist der erste Streifenwagen mit reinem Elektroantrieb im Dienst – ein Nissan Leaf. Im Kommissariat Winterhude wird der E-Streifenwagen noch bis September zunächst auf Herz und Nieren getestet, ehe er auch in anderen Kommissariaten zum Einsatz kommt. Vor allem die Reichweite interessiert die Hamburger Polizei dabei: „Wir wollen prüfen, ob das Elektroauto den dienstlichen Anforderungen genügt – es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die Polizei ohne Strom liegen bleibt“, spielt Thorsten Krumm, Fuhrparkleiter der Hamburger Polizei, auf die 150 Kilometer Reichweite an, ehe die Akkus wieder geladen werden müssen – die Nutzung von Blaulicht, Heizung oder das Gewicht der Polizeiausrüstung, die ein jeder Streifenwagen mit sich führt, noch nicht mit eingerechnet. Rund 90 Kilometer am Tag fahren Hamburgs Innenstadtpolizisten Streife.
„Es gibt nichts Schlimmeres, als wenn die Polizei ohne Strom liegen bleibt …“
Von Hybrid auf Elektroauto?
Wie sich das E-Auto von Nissan im polizeilichen Alltag schlägt, soll nun getestet werden. Bereits seit 2007 hat die Hamburger Polizei auch Hybridautos im Aufgebot, nun soll die Tradition, „Innovationen schon früh zu testen“, weitergeführt werden, so Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch.
Hamburg ist dabei jedoch nicht die erste Stadt, die ein E-Auto im Polizeibetrieb hat – auf der Insel Föhr ist ein umgebauter, japanischer Minibus auf Streife.
Auf leisen Sohlen unterwegs
Das Herz des Nissan Leaf, den es für satte 37 000 Euro zu kaufen gibt, besteht aus einer Lithiumionen-Batterie, die den Wagen mit 109 PS antreibt. Dabei kommt der Leaf auf eine Spitzengeschwindigkeit von 145 km/h. „Getankt“ wird an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose – eine Ladung benötigt rund zwölf Stunden. Die maximale Reichweite liegt bei rund 150 Kilometern. 2011 wurde der Leaf zum „World Car of the Year“ gekürt.
Die Hamburger Polizei verspricht sich besonders von der Geräuschlosigkeit des Gefährts etwas – leiser kommt man mit einem Fahrzeug an Tatorte wohl nicht heran.
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