Merkels Strategie für Elektroautos: Zweifelnd in die Zukunft


Bild: © panthermedia.net/22532 (Peter Uphoff) - Zu viel des Guten? Eine Million Elektroautos sollen 2020 auf deutschen Straßen fahren. Ob das zu erreichen ist, darüber kann nur gemutmaßt werden. Bisher sieht es nicht danach aus. Aber es bleiben ja auch noch mehr als sieben Jahre ...
Bild: © panthermedia.net/22532 (Peter Uphoff) – Zu viel des Guten? Eine Million Elektroautos sollen 2020 auf deutschen Straßen fahren. Ob das zu erreichen ist, darüber kann nur gemutmaßt werden. Bisher sieht es nicht danach aus. Aber es bleiben ja auch noch mehr als sieben Jahre …

Wenn es nach der Bundesregierung geht, sind 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen unterwegs. So zumindest lautete der Plan bisher. Aber ist dieses ambitionierte Ziel überhaupt zu schaffen? Ein Treffen im Kanzleramt Ende September mit Vertretern der Autoindustrie, aus Wissenschaft, von Gewerkschaften und der Politik zeigte: Es ist kaum zu realisieren. Anschließend gab die Kanzlerin zu Protokoll: „Wir haben noch einige Herausforderungen zu bewältigen. Das Ziel ist nicht ganz einfach zu erreichen. Es wäre aber falsch, das Ziel aufzugeben.“

 

„Ob 2020 in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge fahren werden, weiß heute niemand.“

600 000 Elektroautos möglich

Das klingt weitaus weniger zuversichtlich als noch vor zwei Jahren, als sich Merkel zur „Patin des E-Autos“ machte und Unterstützung für dieses Projekt zur Modernisierung des Verkehrs zusagte. Bisher fördert die Regierung zwar die Forschung und Entwicklung von Elektroautos, doch das scheint zu wenig. Und so verwundert es nicht, dass die angestrebte Million nach unten korrigiert wurde: So seien laut Prognosen des Bundesforschungsministeriums rund 600 000 Elektroautos bis 2020 möglich. Um eine Million Elektroautos zu erreichen, müssten auch Hybrid-Fahrzeuge mit eingerechnet werden. Es ginge um die Lösung schwieriger technologischer Herausforderungen. Ob 2020 in Deutschland eine Million Elektrofahrzeuge fahren würden, wisse heute niemand, heißt es weiter.

Befreiung der Elektroautos von der Kfz-Steuer?

2012 wurden in Deutschland bisher rund 2 200 Elektrofahrzeuge zugelassen. Zu wenig. Den Kunden sind die umweltfreundlichen E-Autos wegen des oft viel zu hohen Kaufpreises von rund 40 000 Euro bei noch viel zu geringerer Reichweite (mehr als 160-180 Kilometer schafft kein E-Auto derzeit) zu teuer, und die Autoindustrie jammert, die Entwicklung sei schwierig und verschlinge Milliarden. Hinzu kommt: Viele Autohersteller haben noch gar kein Elektroauto im Angebot. Das Risiko ist hoch. Zu hoch?
Um einen Kaufanreiz für die Kunden zu schaffen, wird über eine Kaufprämie diskutiert, wie es sie bereits in Frankreich gibt. Doch dort brachte diese nicht den gewünschten Erfolg; die Franzosen sind dennoch vor den Deutschen, wenn es um die Zulassungen von Elektroautos geht. Wahrscheinlicher als eine Kaufprämie sind Gesetze zur Befreiung der Elektrofahrzeuge von der Kfz-Steuer und zu Vorteilen für Dienstwagen. Diese möchte Bundeskanzlerin Angela Merkel noch in diesem Jahr verabschieden. Und obwohl die Zahl derer, die an das optimistische Ziel von einer Million E-Autos im Jahr 2020, in Frage stellen, zu wachsen scheint, wie z. B. Daimler-Forschungschef Weber, hält die Kanzlerin am Kurs fest. Sie glaube fest daran. Was soll sie aber auch anderes sagen?


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